Therapie des Schluckens und der Zahnfehlstellung
Das orofaziale System umfasst die anatomischen Strukturen Nase, Nasennebenhöhlen, Mundhöhle, Lippen, Zunge, Gebiss, Gaumen, Rachen und Kehlkopf.
Diese Strukturen stehen in einem muskulären Gleichgewicht zueinander. Eine der wichtigsten Funktionen dieser Strukturen ist das korrekte Schlucken. Herrscht ein muskuläres Ungleichgewicht innerhalb dieser Strukturen, führt dies zu einem falschen Schluckmuster.
Ein falsches Schluckmuster zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass sich die Zunge beim Schlucken gegen oder zwischen die vorderen Frontzähne bewegt oder zwischen die Seitenzähne drückt. Zudem sind die Lippen häufig offen und erschlafft.
Bei einem falschen Schluckmuster kommt es immer zu einer kompensatorischen Leistung der umliegenden Muskulatur, somit kommt es zu einem negativen Spannungs- und Funktionsausgleich innerhalb der orofazialen Muskulatur.
Dieses Kräfteungleichgewicht in den statischen und dynamischen Strukturen des orofazialen Systems und die hohen Druck- und Krafteinwirkungen bei den Schluckvorgängen können zu pathologischen Veränderungen der Zahn- und Kieferstellung führen. Daneben sind auch die permanent einwirkenden Kräfte der Ruhepositionen der Zunge und Lippen, für Veränderungen im orofazialen System verantwortlich.
Um das korrekte Schluckmuster wieder herzustellen und somit die falschen Krafteinwirkungen auf die Zahn- und Kieferstellung aufzuheben, wird z.B. mithilfe der Neurofunktionstherapie das Kräftegleichgewicht zwischen den orofazialen Strukturen wieder hergestellt.